Ausstieg aus der Kernenergie – der Letzte macht das Licht aus!

Ganz so einfach funktioniert der Ausstieg aus der Atomkraft natürlich nicht. Doch das Abschalten des vorletzten deutschen Kernkraftwerks Isar 2 im Jahre 2022 wird Veränderungen für unsere Gegend mit sich bringen.

Ganz aktuell sind die Kernbrennstäbe aus dem Reaktor entnommen und werden vom Abklingbecken im Reaktorgebäude zum Zwischenlager „Bella“ in unmittelbarer Nachbarschaft gebracht. Der Rückbau hat auch im Bereich des Maschinenhauses begonnen und das Atomzeitalter wird etwa um 2040 auch in Niederbayern enden, wenn dort, wo heute noch zwei Kernkraftwerke stehen, wieder grüne Wiese sein wird!

Wo heute noch die Umspannanlagen der Atomkraftwerke stehen, wird in einigen Jahren die Hochspannungsleitung „Südostlink“ enden, welche dann den aus Windenergie gewonnenen Strom aus Norddeutschland liefern soll.

Über diese Themen wurde das Kollegium der Elektroabteilung aus erster Hand informiert und gewann hochinteressante Einblicke in das Innerste der im Rückbau befindlichen Anlage. Auf Einladung von Bernd Gulich, Assistent der Kraftwerksleitung/Kommunikation und Jürgen Alt, Ausbildungsleiter bei Preußen Elektra, konnte Ende März diese Fachfortbildung durchgeführt werden.

Zunächst informierte Herr Gulich uns über den Bau und den Betrieb der Kernkraftwerke am Standort Niederaichbach, die Stromproduktion, den Zeitplan der Stilllegung und des geplanten Rückbaus, die Einlagerung abgebrannter Kernbrennstäbe am Standort Niederaichbach und die Energiepolitik im Zusammenhang mit dem Atomausstieg.

Anschließend erfolgte eine Begehung des Reaktorgebäudes von Isar 1. Doch vorher musste die Gruppe eine ganze Reihe von Personenkontrollen, Referenzmessungen der Radioaktivität und das Passieren mehrere Schleusen in spezieller Kleidung nach strengen Vorschriften erledigen. In der Anlage gewannen die Teilnehmer hochinteressante Einblicke bis ins Innerste eines Kernkraftwerkes, vom Abklingbecken über den Reaktor bis hin zu schon demontierten Teilen des Turbinen-Generator-Satzes.

Mit einem kleinen Imbiss endete nach viereinhalb Stunden ein hochinteressanter Einblick in die Stromproduktion im Atomzeitalter, der so schon in wenigen Jahren nicht mehr möglich sein wird. Die Lichter werden dann sicher auch nicht ausgemacht, nur die Energie wird dann aus anderen Quellen stammen.

Im Namen der Elektroabteilung bedanken wir uns ganz herzlich bei Herrn Gulich und Herrn Alt!

StD Robert Menhart und OStR Andreas Braun; Fachbetreuer Elektrotechnik

Die Kollegen der Elektroabteilung im Hochsicherheitsbereich.