„KlarSicht“-MitmachParcours informiert Schüler über Alkohol und Tabak

Am 21. Juli fand in der Dreifachturnhalle der Herzog-Tassilo-Realschule eine Präventionsveranstaltung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und regionaler Kooperationspartner statt.

Sebastian Tesch, Projektleiter der KlarSicht-Aktion, Uschi Vogginger, Geschäftsführerin der Suchtberatungsstelle des Landratsamtes Dingolfing-Landau, Evelyn Priglmeier sowie Kerstin Dietzinger von der Kommunalen Jugendarbeit Dingolfing-Landau und Stefan Ramoser, Katholische Erwachsenenbildung Dingolfing-Landau e. V. gaben am Freitag ca. 120 Jugendlichen der Hans-Glas-Berufsschule die Gelegenheit, sich mit den Themen Alkohol und Nikotin intensiv auseinanderzusetzen. Teilnehmer dieser Veranstaltung waren SchülerInnen aus Flüchtlingsklassen (BIK-Klassen) bzw. Jugendliche ohne Ausbildung (BIJ 10).

Das Konzept des „KlarSicht“-MitmachParcours ist ein Präventionsangebot der BZgA, bei dem sich Schüler/innen im Alter von 12 bis 18 Jahren aller Schulrichtungen aktiv bei Rollenspielen und Diskussionen einbringen können. Dabei werden in 90 Minuten verschiedene Lernstationen, die jeweils fünfzehn Minuten dauern, durchlaufen. In Kleingruppen von ca. fünf bis zehn Personen informieren sich die Jugendlichen interaktiv über die Gefahren und Folgen beim Konsum von alkoholhaltigen Getränken und Zigaretten. Der Schwerpunkt liegt allerdings eindeutig bei einem kritischen und bewussten Umgang mit diesen gesellschaftlich akzeptierten Drogen, denn Heranwachsende werden unwillkürlich früh damit konfrontiert. Familie, Prominente und Freunde sind oft schlechte Vorbilder mit großer Wirkung. Gruppenzwang und Werbung verstärken die Haltung, dass man unbedingt dazugehören und „erwachsen“ sein möchte.

Deshalb durften die SchülerInnen im Rahmen fiktiver und authentischer Talkshows in verschiedene Rollen schlüpfen und sich überlegen, wie man am besten einen Verkehrsunfall oder andere dramatische Szenen bzw. unangenehme Konsequenzen von Alkoholkonsum vermeidet. Dabei erzählten manche darüber hinaus anonym eigene Erlebnisse. Die SchülerInnen identifizierten sich mit ihren Rollen und entwickelten gemeinsam Lösungen, wo Betroffene Hilfe finden oder wie die auftretenden Probleme verhindert werden könnten.

Genauso viel Spaß bereitete den SchülerInnen der Hans-Glas-Schule die Station „Images“, bei der die Werbeversprechen der Industrie kritisch hinterfragt, analysiert und durchschaut wurden.
Davon abgesehen erhielten die Schüler viele interessante und altersgerecht aufbereitete Informationen über Alkohol und Tabak. Absolutes Highlight unter den sieben Stationen war der so genannte „Drunk-Buster, eine „Rauschbrille“, die einen Promillewert von etwa 1,3 bis 1,5 simuliert. Unter anderem gingen die Jugendlichen gestrichelte Punkte entlang, wobei Ernüchterung auf der ganzen Linie stattfand. Statt Klarheit im Kopf herrschte Betrunkenheit im Blick, was eindringlicher und nachhaltiger wirkt als jeder besserwisserische Vortrag. Es wurde jedoch auch viel Wissenswertes über gesetzliche Bestimmungen oder schädliche Auswirkungen anschaulich und spielerisch vermittelt. Die Heranwachsenden durften beim „Flaschendrehen“ Fragen ziehen und beantworten, wie z. B. ob Alkohol beim Flirten hilfreich oder eher hinderlich ist.

Nach dem abwechslungsreichen Parcours trafen sich die SchülerInnen am Ende der Veranstaltung wieder beim „Tor der Entscheidung“, wo ihnen bereits beim Einstieg eine Frage zu Spirituosen oder Rauchen gestellt worden war. Nach Abschluss der diversen Runden beantworteten die Teilnehmer die gleiche Frage noch einmal. Dadurch kam deutlich zum Vorschein, dass die Jugendlichen im Umgang mit Tabak und Alkohol klar sehen, den Durchblick behalten und zum Nachdenken angeregt wurden. Die fünf Kleingruppen hatten bei ihrer Teamarbeit jeweils Punkte erworben und man konnte die Ergebnisse ihrer Kompetenzen zum Schluss in Form eines Wettbewerbes vergleichen.
In der Dreifachturnhalle trafen die SchülerInnen der Hans-Glas-Schule auf insgesamt neun Moderatoren, die ihnen an fünf Stationen behilflich waren, das eigene Konsumverhalten zu reflektieren.